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Reggio Calabria, eine griechische Stadt am Stretto di Messina

Weiter geht unsere Reise nach Reggio Calabria an den Stretto di Messina, wo uns eine antike Stadt erwartet, der schönste Kilometer Italiens und ein Ausflug nach Sizilien.


Am Lungomare von Reggio Calabria stehen diese wundervollen Bäumen und man erhascht einen Blick auf Sizilien
Am Lungomare von Reggio Calabria stehen diese wundervollen Bäumen und man erhascht einen Blick auf Sizilien

Unser Tag in Reggio Calabria startet mit einem Besuch im Archäologischen Museum. Sie Sonne scheint uns es zieht uns nach draußen, doch wollen wir unbedingt mehr über Reggios antike Vergangheit erfahren und da ist dieses Museum absolut empfehlenswert. Wer aber jetzt auf die Römer tippt, weil wir uns in Italien befinden, ist weit gefehlt. Reggio Calabria befindet sich nämlich mitten in der Magna Grecia, deren Geschichte hier im Museum erzählt wird.

Ab dem 8. Jahrhundert v.Chr. siedelten sich die ersten griechischen Völker im heutigen Kalabrien an und gründeten zahlreiche Städte am tyrrhenischen und ionischen Meer sowie auf Sizilien.

Eine der ersten Städte soll nähe Neapel gegründet worden sein. Die antiken Städte funktionierten ähnlich wie in Griechenland auch, als polis-kratos. Das bedeutet, dass es sich auch hier um Stadtstaaten handelt, die sich selbst verwalteten und von der mitropolis, also der griechischen Mutterstadt komplett unabhängig waren. Oft waren Kriege oder der Mangel an fruchtbarem Land in Griechenland Gründe für die Kolonialisierung anderer Städte im Mittelmeerraum. Als Magna Grecia wird also das „Große Griechenland" bezeichnet, das das antike Griechenland und alle neugegründeten Städte im Mittelmeerraum bezeichnet. Anhand bemerkenswerter Ausgrabungen und pädagogisch gut aufbereiteten Materialien, findet man hier 5 Ebenen, die die antike Geschichte Reggio Calabrias und Kalabriens erzählen. Von der prähistorischen Zeit, über den Aufbau der griechischen Städte hin zum täglichen Leben in der polis-kratos hin zur Nekropolis, lernt man wie in der Antike die Menschen hier gelebt haben und was sie über den Tod hinaus beschäftigte.


Das Highlight des Museums ist zwei Bronze Statuen-I Bronzi di Riace-, die wohl aus dem griechischen Argos stammen und sehr gut erhalten sind. Gefunden wurden sie im August 1972 vor Riace, von wo sie auch ihren Namen bekommen haben. Bis heute umgibt die beiden Statuen eine gewissen Magie, denn es ist nicht bekannt, was sie genau darstellen sollen oder für welchen Zwecke sie erstellt wurden. Aber so kann jeder seiner eigenen Phantasie freien Lauf lassen.


Mehr zum Archäologischen Museum von Reggio findet ihr auf der offiziellen Seite des Museums: https://www.museoarcheologicoreggiocalabria.it/

Noch ein bisschen flanieren, bevor es nach Messina rübergeht


Weiter geht’s über den Corso Garibaldi, der Einkaufsmeile von Reggio. Wie in jeder größeren Stadt sind hier eher internationale Marken angesiedelt. Kleinere, individuelle Boutiquen findet man in den Seitengassen. Parallel zum Corso Garibaldi verläuft der Lungomare von Reggio, auch bekannt als der schönste Kilometer Italiens. Ich kann verstehen warum. Der Lungomare ist die Flaniermeile am Meer, die die Italiener sicherlich an lauen Sommerabenden zum Verweilen einlädt oder sie die Wintersonne beim Sport oder Spazierengehen genießen lässt. Am Lungomare liegt auch die Arena dello Stretto, ein Amphitheater direkt am Meer, das die Göttin Athene beherbergt, die die Stadt beschützt.


Besonders gut hat mir persönlich die Installation Opera von Edoardo Tresoldi gefallen. Sie umfasst 46 8-Meter hohe griechische Säulen (unten links im Bild), eine Homage an die griechische Kultur Kalabriens. Die Säulen bestehen aus Maschedraht und erlaubt so die Sicht aufs Meer statt sie zu behindern.

Am Lungomare Italo Falcomatá, von links: Opera von Edoardo Tresoldi, ein Blick auf den Lungomare, die Arena dello Stretto


Der Name „dello Stretto" lässt schon auf den nächsten Ort deuten, den wir besuchen werden. Stretto ist die Meeresenge von Messina, das genau gegenüber liegt und zum Greifen nahe scheint. Wir nehmen am Nachmittag ein Schnellboot von Villa San Giovanni ( etwa 10 km von Reggio entfernt), und setzen zur sizilianischen Hafenstadt über. Erst einmal fallen die vielen Neubauten aus den 1960er und 1970er Jahren auf, die die schönen Altbauten aus der Stadt verdrängt zu scheinen haben. Es fehlt auch ein Ortskern mit Fußgängerzone, Geschäften und Cafés als Anhaltspunkt. Trotzdem freuen wir uns über den berühmten Dom von Messina mit seinem einzigartigen Glockenturm, flanieren ein wenig und kehren am Abend zurück nach Reggio.


Reggio, wir kommen gerne wieder

Mit Reggio sind wir noch lange nicht fertig. Wir haben den Tag hier genossen und sind nun gut vorbereitet um weiter in das Griechische Kalabrien einzutauchen. Es folgt ein Besuch in den griechischen Bergdörfern Galliaciano-Bova und Pentedattilo.

Wann ist euch die griechische Kultur außerhalb Griechenlands schon begegnet?Lasst mir gerne eure Kommentare da :-)

 
 
 

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