PIZZO-Das kleine Dorf aus dem das berühmte Tartufo Eis stammt.

Folgt mit auf dem Spaziergang durch diesen malerischen Ort.

Blick auf Pizzo

Ich starte meinen Blog mit einer einwöchingen Reise, die ich mit meinem Freund im Januar durch Kalabrien gemacht habe. Diese Reise führt uns von der Tyrrhenischen zur Ionischen Küste und wieder zurück nach Luzzi wo wir drei Monate gelebt haben.

Die Reise durch Kalabrien beginnt also in Pizzo, einem kleinen Städtchen an der tyrrhenischen Küste, das hauptsächlich vom Tourismus lebt. Italiener aus den angrenzenden Städten oder auch aus Cosenza und Reggio Calabria kommen hier sonntags gerne zum Tagesauflug her, erzählt mir ein Kellner in einem Café, in dem ich kurz halte um die Sonne zu genießen und einen Cappuccino zu trinken.

Es ist der 6. Januar, auch in Italien Feiertag, an dem die Befana, eine alte Hexe, den braven Kindern caramelle und den weniger braven, Kohlen bringt. So ähnlich wie bei uns der Nikolaus.Ich starte in dem ich erst mal ans Meer gehe, klar! Nach einem Monat eher mäßigem Wetter, sehne ich mich nach Sonne und Meer, auch wenn es Winter ist. Aber auch auf die Stadt bin ich neugierig. Was mir hier besonders gefällt sind die vielen kleinen, schön hergerichteten Häuser und die engen Gassen.  An jeder Ecke gibt es hier das berühmte Tartufo Eis. Das probiere ich im Café Dante, wo es der Sizilianer Don Pippo in den 1930er Jahren durch Zufall erfand. Als er für eine Adelshochzeit das Dessert liefern sollte und merkte, dass er nicht genügend Kuchenformen bereit hatte um das Dessert auszuliefern, formte er spontan aus Schoko- und Haselnusseis eine leicht rechteckige Form und füllte sie mit einer Schokosoße. Das Ganze wurde mit Kakao und Zucker bestäubt und ausgeliefert. Die Hochzeitsgesellschaft muss wohl so begeistert gewesen sein, dass Don Pippo schlagartig bekannt wurde und sein Tartufo Eis noch heute populär ist. Außer gutem Eis gibt es hier aber auch das Castello Murat, das nach Gioacchino Murat, einem Schwager Napoleons benannt ist.

Murat war der einstige König von Neapel, der in Kalabrien einen Aufstand gegen Napoleon organisieren wollte um sich sein Königreich zurückzuerobern. Daraufhin wurde er jedoch inhaftiert und hingerichtet. Erbaut wurde das Castello allerdings von den Anjou, einem französischen Adelsgeschlecht, das in Kalabrien, damals Teil des Königreichs von Neapel, herrschte. Vieles deutet auf eine sehr lange Geschichte Kalabriens hin, die bis ins 11. Jahrhundert zurückgeht als die Normannen hierherkamen und das Königreich beider Sizilien gründeten, das bis 1860 bestand. Doch viele Städte Kalabriens sind noch viel älter wie wir später sehen werden.

Am Abend geht es schon weiter in das 30 Kilometer entfernte Tropea, die Stadt der berühmten roten, süßen Zwiebel. Zwar sind wir müde und würden am liebsten schon in der Unterkunft bleiben, doch sind wir auch sehr neugierig auf den kalabrischen Hotspot. Also machen wir noch einen Abendspaziergang und verstehen schnell warum Tropea so beliebt ist.