CAPO VATICANO & NICOTERA- Sirenengesang und Italienische Freiheitskämpfer

Folgt mir zu atemberaubenden Ausblicken und weniger bekannten Teilen italienischer Geschichte

Blick auf Capo Vaticano und den berühmten Felsen auf dem sich die Sirenen taumelten

Auf dem Weg weiter nach Süden geht es weiter nach Capo Vaticano wo wir wohl den schönstem Meerblick von ganz Kalabrien genießen.

In der Ferne kann man den Ätna erahnen und das Meer ist an diesem Tag ruhig und doch hört man ein starkes Meeresrauschen. Fast fühlt man sich auch hier in mythologische Zeiten versetzt, denn auf den Felsen vor Capo Vaticano hat Homer die Sirenen angesiedelt, die die vorbeifahrenden Seefahrer verführten.

Mit Sicherheit kann man zu bestimmten Zeiten auch heute noch den Sirenengesang hören 😉 Vaticano kommt aus dem lateinischen Vaticinium und bedeutet so viel wie Orakel. Hier soll Odysseus das Orakel Manto aufgesucht haben um zu erfahren wie es mit seinem Schicksal steht und wann er wieder zurück nach Ithaka kehren könnte.   

Der Tag ist noch jung und so geht der Roadtrip weiter nach Nicotera, einem kleinen, entzückenden Dorf auf dem Weg nach Scilla. Das Dorf ist bekannt für seine lampioni innamorati, die verliebten Strassenlaternen-die so heißen weil sie sie aussehen als würde die eine sich an die andere lehnen. Eigentlich eine witzige Idee, doch auch schade eigentlich, denn es handelt sich hier um viel mehr als eine nette Idee um Besucher anzulocken. Nicotera ist ein sehr gepflegtes Steindorf mit restaurierten Häusern, das gerade noch im Winterschlaf ist in dem sich jedoch sofort wohlfüht. Dem italienischen Freiheitskämpfer Garibaldi wurde hier ein Denkmal gesetzt, da er hier mit seinen Truppen kurz vor der Eroberung Siziliens Halt machte. Kalabrien, sowie Sizilien und andere Teile Süditaliens gehörten bis 1860 zum Königreich beider Sizilien-(dazu folgt noch ein separater Blogeintrag). Wie für die Zeit üblich, man denke an die Deutsche Reichsgründung 1871, gab es auch in Italien nationalistische Bewegungen, die das Land vereint sehen wollten. Statt einer Spaltung in Königreiche und Herzogtümer wollte die Bewegung die Einheit Italiens. Garibaldi eroberte kurz darauf Sizilien und es folgte die Gründung des Königreiches Italien.